Franz-Josef Wagners Angst vor Ausländern

Offener Brief:

Sehr geehrter Herr Wagner,

am 22.8.06 schrieben Sie in der Bild:

"Wir werden uns in Zukunft daran gewöhnen müssen, niemandem zu vertrauen. Weder dem braven Asyl-Studenten, dem Döner-Koch und dem Kellner mit seinen arabischen Augen. Es bereitet mir Unbehagen, meine Freunde von gestern zu umarmen. Ali in der Paris-Bar, Muhamad in der Döner-Kneipe. Haben sie zwei Gesichter?

Ich habe Angst vor ihren Augen. Ich weiß nicht, wo sie nachts hingehen und beten. Ich weiß überhaupt nichts von meinen muselmanischen Mitbürgern."

Post von Wagner

Sie stellen alle unsere ausländischen Mitbürger unter Generalverdacht und raten zudem allen Ausländern grundsätzlich zu misstrauen. Eine Reaktion, die nur auf große Angst oder große Dummheit schließen lässt. Ihnen sei gesagt, beides kann man behandeln. Entweder bei einem guten Psychologen oder sie reden vielleicht einfach mal mit Ihren "Freunden", keine Angst, Döner-Ali wird sie schon nicht gleich zu Hackfleisch verarbeiten. Im übrigen heißen nicht alle Türken bzw. Moslems Ali oder Muhamad, genauso wenig wie jeder Deutsche Klaus-Dieter oder Peter zum Vornamen hat.

Sie schrieben, Sie wissen nicht wo sie nachts hingehen und beten. Ja und? Weiß ich wo Sie sich nachts herumtreiben? In welche Kirche Sie gehen um zu beten und was Sie beten, wenn Sie es den tun? Nein, ich weiß es nicht, denn es ist Ihre Privatsphäre und die geht mich genauso wenig an wie Sie die Privatsphäre anderer Menschen etwas angeht. Wie gesagt, unterhalten Sie sich doch mal mit Menschen anderer Länder, Religionen und Kulturen, Sie könnten einiges lernen. Durch das schreiben fremdenfeindlicher Kolumnen werden Sie nicht viel Informationen bekommen.

Im übrigen ist der Begriff "Muselman" eine altertümliche und beleidigende Bezeichnung. So wurden u. a. in der Lagersprache der Konzentrationslager des Nationalsozialismus Häftlinge genannt.

Ich fordere Sie daher auf, sich in einer Ihrer nächsten Kolumnen bei den Menschen, die Sie durch diese Zeilen grundlos beleidigt haben, zu Entschuldigen.

Mit freundlichen Grüßen

PS: Nein, ich bin nicht unter die Bildleser gegangen. Aber manches stinkt kilometerweit gegen den Wind, das bekommt man selbst als Nichtleser dieser Zeitung mit.


Urheberrecht mal anders erklärt

Das Schwein und die Kiste ist ein Kinderbuch, in dem die Hintergedanken des Urheberrechts mit Hilfe einer Parabel erklärt werden. Aus dem Klattentext:

Coverbild vom Buch: Das Schwein und die Kiste Das Buch handelt von einem Schwein, welches eine Box findet, die alles kopieren und vermehren kann was man in sie hinein legt. Das Schwein wird allerdings sehr besitzergreifend gegenüber der Box und so misstrauisch gegenüber jedem der sie benutzen will, dass es die Leute Ihre kopierten Dinge nur in speziellen Eimern nach Hause tragen lässt. Eimer die sich verhalten wie... also, sie sind im Grunde genommen DRM. Es ist wie eine Fabel, mit Ausnahme der Moral der Geschichte, welche einen sehr modernen Klang hat.

Zu den Gründen, warum er dieses Buch geschrieben hat, sagt der Autor in seinem Blog:

MCM (Autor)
Ich habe dieses Buch gemacht, nachdem ich gehört hatte, wie scharf die Entertainment-Industrie in Kanada darauf aus ist, Kindern beizubringen, wie das Copyright zu "respektieren" ist. Das war ein wenig plump, dachte ich, aber andererseits auch verabscheuungswürdig. Kleine Kinder auszunutzen, ihnen eine Gehirnwäsche zu verpassen, so dass sie glauben das was du machst ist ehrbar und gut... Bah. Also habe ich dieses Buch geschrieben, zum Teil als Antwort auf diese Unternehmungen, um den konfusen Wertvorstellungen entgegenzuwirken, die junge Menschen heutzutage ausgesetzt sind. Außerdem wollte ich schwarzen Humor schreiben.

Ich finde, das ist Ihm ganz gut gelungen und nicht nur Kinder können von dieser Parabel lernen. ;-)

Mittlerweile gibt es auch ein zweites Kinderbuch, in dem es um den sich umgreifenden Patentwahnsinn geht. Beide Bücher sind unter der Creative Commons NonCommercial ShareAlike license erschienen und dürfen frei weitergegeben werden.


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